Schwarzwälder Bote, Freitag, 10.9.10 Augabe Nr 209 (von Nicole Westhauser)
Villingendorf – Jeanette Frank war beim Agility-Weltcup in Emmendingen mit Hundedame Bacardi erfolgreich und konnte sich den ersten Platz sichern.Flink flitzt die kleine Hündin Bacardi durch den Tunnel auf dem Hundeübungsplatz von Besitzerin Jeanette Frank. Mit ihrem Tempo und vor allem fehlerlosen Lauf hat die Papillon-Hündin den Agility-Weltcup in der Kategorie „Small“ gewonnen. Bacardi ist fünf Jahre alt und wurde in Sulgen in der Schweiz gezüchtet.
Die Humanmedizinerin Frank hat seit 16 Jahren ihr Herz an Hunde verloren. Seit elf Jahren bestreitet sie mit ihren treuen Begleitern Wettkämpfe. Und ist mit „Bacardi“ sehr erfolgreich. Die Hundedame hat neben dem Weltcup schon die Vereins-, Kreis- und Verbandsmeisterschaften und den Schwaben-Cup für sich entscheiden können. „Die FCI-Weltmeisterschaft ist das nächste Ziel“, erzählt Frank. Wenn sie das schaffe, habe sie alles erreicht.
Weltcup mit zwei Hundertsteln Vorsprung gewonnen
Für den Agility-Weltcup musste sich die Hündin im Juni qualifizieren. Doch nicht jeder Hund darf daran teilnehmen. „Nur die Hunde, die in der höchsten Klasse sind dürfen mitmachen“, so die Trainerin. Jede Nation dürfe fünf Hunde ins Rennen schicken.
Im Parcours werden die Vierbeiner zu wahren Sprintern. Vier bis fünf Meter pro Sekunde seien die Spitzengeschwindigkeiten der kleinen Hunde, meint Frank. Für einen Parcours mit 20 Geräten bräuchte man rund 30 Sekunden. „Wir haben den Weltcup mit zwei Hundertsteln Vorsprung gewonnen“, sagt Frank. Das zeigt, wie schnell es in den Wettbewerben zu geht. Da sei es gut, dass „Bacardi kein Schoßhund ist.“
Agility-Sport auch für den normalen Hund
Der Agility-Sport sei jedoch nicht nur für Turnierhunde geeignet. Auch für den normalen Hund biete die Sportart viel Abwechslung. Frank: „Nur Gassigehen reicht nicht. Der Hund muss eine Arbeit und eine Aufgabe haben.“ Mensch und Tier lernen so besser im Team zu arbeiten. Die Hunde seien gehorsamer und weniger aggressiv.
Es sei schon immer Franks Traum gewesen eine eigene Hundeschule zu betreiben. Zuerst war der Trainingsplatz am Neckarufer nur für ihren privaten Gebrauch gedacht. Doch bald bot die Villingendorferin Training für alle Hunde an. Neben dem Agility-Sport, wird auch die Grundausbildung angeboten. Momentan sei sie auf der Suche nach einem neuen Trainingsgelände.
Schon im Welpenalter könne das Tier spielerisch trainiert werden. Mit dem intensiven Training werde erst begonnen, wenn der Hund ein Jahr alt ist. „Das ist besser für die Gelenke“, meint die Ärztin. Das sei auch der Grund warum die Hunde erst mit 18 Monaten an Wettbewerben teilnehmen dürfen. So werde verhindert, dass die Tiere übertrainiert werden. Doch nicht nur der Hund, auch der Besitzer muss beim Agility-Sport fit sein. Um an den Wettbewerben teilnehmen zu können, muss der Vierbeiner eine Begleithundeprüfung bestehen.
Weitere Informationen: www.dog-for-fun-training.de